Yoga für und mit Kinder(n)

Jana, setz dich hin! Felix, sei endlich mal still! Linus, zappel nicht so herum! Im Kindergarten und in der Grundschule gehören diese Aufforderungen zum täglichen Standardprogramm. Über einen längeren Zeitraum hinweg konzentriert an einer Sache zu arbeiten und tagtäglich viele neue Dinge aufzunehmen ist für viele Kinder heute ein echtes Problem. Oft kommen sie mit einem totalen Overload nach Hause. Und dort entlädt sich dann gerne die gesamte innere Anspannung.

Umso wichtiger ist es, den kleinen Zappelphilipps und Quasseltanten Wege und Möglichkeiten zu zeigen, um immer wieder in ruhige Phasen zu gelangen und zu sich selbst zu finden. Kinder merken sehr wohl, dass äußere und innere Ruhe etwas miteinander zu tun haben und dass eine kleine Auszeit den Energiespeicher füllt. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, die Entspannungsphasen so zu gestalten, dass sie Kindern Spaß machen, zum Beispiel mit kleinen Konzentrationsspielen, Mandala-Malbüchern oder Geschicklichkeitsspielen.

Entspannung für Kinder und Erwachsene

Yoga ist nicht nur etwas für Erwachsene. Auch Kindern kann es helfen, in einen ruhigen, konzentrierten Zustand zu kommen. Inzwischen gibt es dafür zahlreiche spezielle Yogakurse, aber von Mama oder Papa lassen sich einfache Übungen natürlich auch erlernen:

• Zusammen macht es mehr Spaß! Yogaübungen kann man ganz spielerisch schon mit Kindern ab etwa 3 Jahren durchführen.
• Die halbe Heuschrecke, die diagonale Katze: Schon allein die Namen der Yogaübungen fordern Kinder zur Nachahmung heraus.
• Sie verbessern zum einen die Motorik, das Körpergefühl und die Körperwahrnehmung, zum anderen aber auch die allgemeine sinnliche Wahrnehmung und die Konzentration.
• Ein wesentlicher Bestandteil von Yoga, das Prinzip von Anspannung-Entspannung, gibt den Kindern ein wunderbares Mittel zum „Abschalten“ an die Hand.
• Kinder üben gerne, was ihnen Spaß macht. Wundern Sie sich also nicht, wenn sie die Übungen sehr viel schneller lernen als Sie selbst.
• Und wichtig für alle: Immer steht der Spaß an der Bewegung im Vordergrund, niemals die Perfektion.

Damit ich mich entspannen kann, spann ich meine Muskeln an!

Es gibt verschiedene Mittel und Wege, um von der Spannung in die Entspannung zu kommen. Gerade bei Kindern ist Bewegung sehr wirkungsvoll. Hier muss es jedoch nicht gleich das völlige Auspowern sein. Auch kleine, spielerische körperliche Aktivitäten können innere Anspannungen lösen. Gerade der Wechsel zwischen Ruhe und Aktivität ist besonders effektiv. Das gilt auch für die Muskeln. Vieles, was vordergründig ein Spielzeug ist, kann gleichzeitig für Entspannung sorgen:

einen weichen knautschigen Ball drücken und wieder loslassen, ein elastisches Band oder eine Metallfeder ziehen und wieder loslassen oder mit Körperspannung einen Ball wegwerfen und die Spannung wieder lockern.

mit dem „das Brett“ sich erst in äußere und damit dann in innere Balance bringen: schaukeln, wippen, rutschen – dabei sind viele Muskeln im Spiel, die mal bewusst, mal unbewusst eingesetzt werden.

Wo bin ich? Ganz bei mir.

Wie schafft man es nur, bei einer Sache zu bleiben, wo doch auf dem Handy im Sekundentakt verlockende neue Dinge abrufbar sind? Da hilft tatsächlich nur:

• Handy gegen verlockende Bewegungs-Spiele austauschen.
• Spiele wählen, die den Fokus auf Ausdauer legen
• anstatt auf Leistung oder Schnelligkeit.
• die Kinder ermuntern, bei der Sache zu bleiben, auch wenn es nicht gleich gelingt.
• möglichst viele Sinne anregen – fühlen und tasten sensibilisieren das eigene Körpergefühl.